Unser Erfahrungsaustausch zwischen Familienunternehmen liefert vielfältige neue Impulse. Dies gilt auch für die Vorausschau auf zukünftige Entwicklungen (Foresight).
Erfahrungsaustausch zum Thema Szenario 2.0
Das fünfte Treffen unseres Expertenkreises für Innovationsmanager in Familienunternehmen fand bei der Kostal Group in Lüdenscheid statt. Unter dem Thema Szenario 2.0 haben wir uns in Südwestfalen – „der Region der Weltmarktführer“ – mit der Frage beschäftigt, welche neuen Entwicklungen es beim Thema Foresight gibt.
Zunächst stellte Frank Wendland von Kostal den Foresight-Prozess seines Unternehmens vor. Anschließend erläuterte Frank Bläsing das Innovationsmanagement des Mechatronik-Spezialisten im Automobilbereich und führte die Teilnehmer durch eine Ausstellung wichtiger Neuentwicklungen des Unternehmens.
In der anschließenden Diskussion herrschte Konsens, dass die Beschäftigung mit der Zukunft auch für Familienunternehmen immer wichtiger wird. Bei der Bewältigung des digitalen Wandels besteht eine der Herausforderungen darin, Foresight agiler zu gestalten. Die Teilnehmer berichteten über ihre Erfahrungen mit einer solchen agilen Vorausschau und beim Design von eigenen Austauschplattformen für die Zukunftsgestaltung.1
Verbindung von agiler Vorausschau und Ideengenerierung
Anschließend habe ich über unsere Erfahrung aus Projekten berichtet, wie Unternehmen bei der Gestaltung innovativer Geschäftsmodelle eine agile Vorausschau mit der Ideengenerierung verbinden können.2 Die beiden Phasen ergänzen sich gut. Visionäre Szenarien zeigen zukünftige Möglichkeiten auf, während die Ideengenerierung z.B. mit Design-Thinking auf ein konkretes Objekt gerichtet ist. Wichtig sind daher schnelle Rückkopplungen, um die Ideen „zukunftssicher“ zu machen.
Eine interessante Erweiterung des klassischen Design Thinking besteht in der Verwendung digitaler Geschäftsmodell-Muster.
Mustersammlung als Kreativitätsverstärker
Eine agile Vorausschau mit branchenspezifischen Szenarien bildet den Rahmen für die Ideengenerierung. Hierauf baut unsere Sammlung digitaler Geschäftsmodell-Muster auf, an der wir gegenwärtig gemeinsam mit der RWTH Aachen arbeiten. Solche Muster, wie z.B. digitale Plattformen, liefern wichtige Anregungen für Ideen. Dabei haben sich Workshop-Formate bewährt, in denen die Teilnehmer die Muster als Kreativitätsverstärker einsetzen, um Ideen zu entwickeln, die zu dem jeweiligen Szenario passen.
Auch bei einem Klassiker, wie der Szenario-Methode, liefert eine intelligente Methodenkombination also interessante neue Möglichkeiten.
Thema des nächsten Treffens
Den Abschluss unseres Erfahrungsaustauschs bildete wie immer die Festlegung des Themas des nächsten Treffens. Zur Auswahl standen sieben Vorschläge. Das Teilnehmer-Votum fiel auf das Thema Innovationsmarketing und die Frage: Was hat sich bewährt, und was verändert sich beim digitalen Wandel?
Literatur