Methoden-Mix für den Prozess der Geschäftsmodell-Innovation | Competivation

Erfolgreiche Unternehmen kombinieren bei der Geschäftsmodell-Innovation eine Reihe von Methoden. Für alle anderen ergibt sich hieraus ein entsprechender Lernbedarf.

Prozessmodell mit Varianten

Eine Erkenntnis aus mehr als fünfzehn Jahren Erfahrung mit dem Thema Geschäftsmodell-Innovation (GMI) ist1, dass es hierfür keinen Standardprozess gibt, sondern eine Reihe von Prozessvarianten möglich sind. Eine dieser Varianten startet mit der systematischen Vorbereitung einer Initiative zur Geschäftsmodell-Innovation. Hieran schließt sich die Phase der Ideensuche für neue Geschäftsmodelle an. Wichtige Impulse kann dabei eine agile Vorausschau (foresight) auf zukünftige Entwicklungen liefern.

Häufig zielen die Ideen auf ein besseres Verständnis von Kundenproblemen (customer job to be done) ab. Die Annahmen, die diesem Verständnis zugrunde liegen, sollte man testen. Hieran schließen sich die Entwicklung und der Test von minimal funktionsfähigen Lösungen an. Es ist wichtig, dabei geplante Richtungsänderungen (pivots) zuzulassen.

Bei dieser Prozessvariante stehen also das Kundenproblem und das eigene Wertangebot im Mittelpunkt. Ausgehend von dieser Basis stellt sich die Aufgabe, die anderen Bausteine des Geschäftsmodells zu integrieren und einen tragfähigen Geschäftsplan zu erarbeiten. Danach geht es an die operative und organisatorische Umsetzung sowie eine schrittweise Skalierung. Von entscheidender Bedeutung ist es, diese Aktivitten als Lernprozess zu verstehen, an dem alle relevanten Akteure zu beteiligen sind (siehe Abbildung).

Methoden-Mix für den Prozess der Geschftsmodell Innovation Abb1

Bei der Unterstützung von Prozessen zur Geschäftsmodell-Innovation hat sich ein Mix an Methoden bewährt, die zwar im Hinblick auf andere Fragestellungen entstanden sind, zunehmend aber im Kontext von Business Model Innovation kombiniert werden2.

Methoden für einzelne Phasen

Kennzeichnend für diese Methoden ist, dass sie jeweils einen konzeptionellen Kern haben, der sich einer Prozessphase zuordnen lsst. So sind die Analyse und positive Beeinflussung des Innovationsklimas wichtig, um günstige Voraussetzungen für eine Geschäftsmodell-Initiative zu schaffen. Foresight- und Insight-Methoden, wie z.B. das Design Thinking helfen bei der Ideensuche. Das Konzept der Outcome-Driven Innovation ermöglicht ein verbessertes Verständnis von Kundenproblemen. Und mit der Lean-Startup-Methode können auch etablierte Unternehmen lernen, wie man mit minimal funktionsfähigen Lösungen arbeitet. Die Integration der Geschftsmodell-Bausteine erfolgt dann mit einem der bewährten Canvas-Konzepte, das auch am Anfang der gemeinsamen Arbeit einen guten Beschreibungsrahmen für das vorhandene Geschäftsmodell liefert. Für die Umsetzung und Skalierung braucht man schließlich eine agile Organisation, die wiederum das Innovationsklima positiv beeinflusst (siehe Abbildung).

Bei der Anwendung dieser Methoden kommt es natürlich wie immer auf praktische Erfahrung an. Aber Übung macht den Meister.

 

Literatur

  1. Servatius, H.G.: Der göttliche Funke – Oder: Wie planbar ist das Unplanbare? Es gibt eine Wegbeschreibung für die Innovation von Geschäftskonzepten. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13.05.2002, S.27
  2. Furr, N.; Dyer, J.: The Innovator’s Method. Bringing the Lean Startup into Your Organization. Boston: Harvard Business Review Press, 2014

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