AUSFÜHRLICHER LEBENSLAUF

Professor Servatius ist Autor und Herausgeber einer Reihe richtungsweisender Bücher

 

 

 

Strategisches Technologie-Management und Umsetzung von Innovationen

Nach ersten beruflichen Erfahrungen im eigenen Familienunternehmen verbrachte Hans-Gerd Servatius seine „Lehrjahre“ als Strategieberater bei der Boston Consulting Group in München. Im Mittelpunkt seiner Tätigkeit stand dabei von Anfang an eine ausgeprägte Umsetzungsorientierung.

1983 wechselte er zu Arthur D. Little und übernahm dort die Verantwortung für die Innovationsberatung sowie die Bereiche Chemie und Gesundheit. Daneben schloss er seine Dissertation zum strategischen Technologie-Management ab, die dazu beitrug, das Fachgebiet Technologie- und Innovationsmanagement im deutschsprachigen Raum zu etablieren. Die Arbeit enthält auch einen neuen Ansatz zur Beantwortung der Frage, wie Unternehmen ihre internationale Ressourcenbasis strukturieren sollten.

Die achtziger Jahre waren geprägt durch eine Vielzahl erfolgreicher Projekte in den Feldern Strategie, Marketing, Innovation, Organisationsgestaltung und Wandel für internationale Unternehmen. 1988 erschien sein Buch New Venture Management, in dem sich Hans-Gerd Servatius mit der Frage beschäftigte, wie Organisationen ihre Innovationsprozesse öffnen und die Zusammenarbeit mit jungen Unternehmen verbessern können. Im Zeitalter des digitalen Wandels ist dieses Thema heute aktueller denn je. Außerdem beriet Hans-Gerd Servatius Bundes- und Länderministerien zu Themen der Innovations- und Umweltpolitik und war Mitglied im Verwaltungsrat eines großen Schweizer Unternehmens.

 

Wandel komplexer sozio-technischer Systeme und Nachhaltigkeit

1989 wechselte Hans-Gerd Servatius als Partner zu Roland Berger und leitete dort das Düsseldorfer Büro. Seine Beratungsschwerpunkte verlagerten sich in Richtung Restrukturierung und Sanierung sowohl in Deutschland als auch im Ausland. Außerdem baute er Roland Bergers weltweite Kompetenz in den Bereichen Energie und Umwelt sowie Chemie und Gesundheit aus.

Die Erfahrung aus seiner bis dahin zehnjährigen Tätigkeit in der Management- und Politikberatung bildete die Basis für eine externe Habilitation zum Thema „Evolutionäre Führung“. Darin beschäftigte sich Hans-Gerd Servatius mit der Frage, wie der Wandel in komplexen sozio-technischen Systemen erfolgreich gestaltet werden kann. Den Ausgangspunkt bildete eine kritische Analyse der mechanistischen Sichtweise des traditionellen strategischen Managements und überholter kybernetischer Modelle. Seit 1994 lehrt Herr Servatius als Honorprofessor an der Universität Stuttgart.

Ein wichtiges Anwendungsfeld für die Theorie komplexer Systeme war in der Folge das Thema Nachhaltigkeit. Projekte in der Automobilindustrie bildeten die Grundlage für ein gemeinsam mit Roland Berger im Jahr 1994 publiziertes Buch, das die Notwendigkeit eines ökologischen Umsteuerns dieser Branche als Chance beschreibt.

 

Geschäftsprozess-Innovation und Leistungssteigerung von Managementsystemen

Im gleichen Jahr begann in Deutschland die „Reengineering-Welle“. Hans-Gerd Servatius erkannte früh die Bedeutung der Geschäftsprozess-Innovation und verarbeitete seine Projekt-Erfahrung im ersten deutschsprachigen Buch zu diesem Thema. 1995 wechselte er als Partner und Geschäftsführer zu Deloitte Consulting. Hier bot sich ihm die Chance zur interdisziplinären Zusammenarbeit mit IT-Experten, Wirtschaftsprüfern und Anwälten mit dem Ziel der Leistungssteigerung und Restrukturierung von Unternehmen. Als Deutschland-Chef von Deloitte Consulting leistete Professor Servatius einen entscheidenden Beitrag zur verbesserten Positionierung des Unternehmens und zu deutlichen Marktanteilsgewinnen.

Gegen Ende der neunziger Jahre veränderte sich der Beratungsschwerpunkt erneut, diesmal in Richtung Geschäftsmodell-Innovation. Im Zuge des Hype um die New Economy fragten sich viele etablierte Unternehmen, wie sie das Potenzial neuer Internet-Technologien für sich nutzen könnten. Im Rahmen von Transformationsprojekten schaffte Professor Servatius gemeinsam mit seinen Klienten die Vorraussetzungen für einen erfolgreichen Start in das Internet-Zeitalter. Zusammen mit Brigitta Palass, Journalistin beim Manager Magazin, publizierte er 2001 das Buch „WissensWert“, das sich mit der Konvergenz von Electronic Business und Knowledge Management beschäftigt. Damit antizipierten die beiden Autoren bereits den Trend zum Enterprise 2.0.

Projekte zur Verbesserung wissensintensiver Prozesse, wie der Strategieumsetzung, der Interaktion mit Kunden und Netzwerkpartnern, der Führungskräfteentwicklung und der internen Kontrolle führten zu der Frage, wie Organisationen ihre Managementsysteme insgesamt weiterentwickeln und so ihre Leistung nachhaltig steigern können. Seit 2002 steht die Beantwortung dieser Frage im Mittelpunkt der Arbeit von Hans-Gerd Servatius – zunächst als Vorstand der Horváth AG und später in der Kooperation mit Professor Robert Kaplan und Dr. David Norton, den Vätern des Balanced-Scorecard-Konzepts.

Da Managementsysteme äußerst komplexe soziale Systeme sind, reicht es jedoch nicht aus, neue Methoden einzuführen, Performance Management-Software zu implementieren und die Benutzeroberfläche von Cockpits zu verbessern. Von entscheidender Bedeutung für den Erfolg ist ein begleitendes Change Management. Es lag daher nahe, dass Hans-Gerd Servatius hierzu einen Management-Lehrgang konzipierte, der 2008 im Euroforum-Verlag erschienen ist.

 

Krisenbewältigung und Gestaltung von Innovationssystemen

In der zweiten Hälfte des Jahres 2008 wurde aus der Finanzkrise eine weltweite Wirtschaftskrise, die auch Deutschland mit voller Wucht erfasste. Die wichtigsten Anforderungen an das Consulting waren daher Krisenbewältigung und Restrukturierung. Da diese Krise vor allem durch Absatzeinbrüche und Liquiditätsengpässe gekennzeichnet war, galt es, neben Maßnahmen zur Finanzierung und Kostenanpassung neue Wege zur Umsatzsicherung zu gehen. Dabei kam dem Marketing eine Schlüsselrolle zu.

Folglich lagen auch für Hans-Gerd Servatius als Berater die Herausforderungen in der intelligenten Krisenbewältigung und Umsetzung differenzierter Personalstrategien. Daneben arbeitete er intensiv am Design ganzheitlicher Innovationssysteme, die immer mehr an Bedeutung gewannen.

 

Zusammenarbeit der Stakeholder beim Wandel des Energiesektors

Seit langem liegt ein Beratungsschwerpunkt von Hans-Gerd Servatius im Energie- und Umweltsektor. Angesichts des Klimawandels, eines rasanten Bevölkerungswachstums, steigender Nachfrage und endlicher fossiler Rohstoffe steht der Energiesektor vor großen Herausforderungen. Er unterstützte Unternehmen und öffentliche Organisationen bei der erfolgreichen Bewältigung dieser Herausforderungen und der Erschließung von neuen Wachstumsmärkten im Rahmen einer auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Wirtschaftsordnung.

Im Herbst 2011 erschien im Springer Verlag ein Buch mit dem Titel „Smart Energy“, das Professor Servatius gemeinsam mit Professor Uwe Schneidewind und Dirk Rohlfing herausgegeben hat.

Neben Projekten für Energieunternehmen ergab sich hieraus für Herrn Servatius eine achtjährige Tätigkeit als Experte zur Begleitung der Energiewende in der Schweiz. Eine wichtige Erkenntnis war, dass es bei neuen komplexen Aufgaben entscheidend auf das Zusammenspiel von Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft ankommt. Hieraus resultiert ein großer Lernbedarf für alle beteiligten Akteure.

 

Rolle von Innovationsmanagern

Zusammen mit Professor Frank Piller von der RWTH Aachen hat Herr Servatius 2012 das auf Innovation und Nachhaltigkeit spezialisierte Dienstleistungsunternehmen Competivation gegründet. Competivation verbindet Management- und Politikberatung mit Führungskräfteentwicklung und interdisziplinärer Forschung. Dabei arbeitet Competivation eng mit einem Netzwerk aus international führenden Wissenschaftlern, komplementären Dienstleistern und Praktikern zusammen. 2014 haben Hans-Gerd Servatius und Frank Piller das Buch „Der Innovationsmanager“ herausgegeben. Im Mittelpunkt steht dabei die Rolle von Innovationsmanagern und ihr Beitrag zur Wertsteigerung bei der Gestaltung des Innovationssystems von Unternehmen.

 

Digitale Technologien als Game Changer

Ein Schwerpunkt der Tätigkeit von Competivation lag in den Folgejahren in der Unterstützung etablierter Unternehmen bei der Bewältigung des digitalen Wandels. Wichtige Erkenntnisse hierzu enthält das 2020 erschienene Buch „Das Internet der Dinge und Künstliche Intelligenz als Game Changer“, das Hans-Gerd Servatius gemeinsam mit Timothy Kaufmann von SAP geschrieben hat.

Seit Anfang 2023 bestätigt der Hype um die generative Künstliche Intelligenz (KI) mit großen Sprachmodellen wie GPT die Game-Changer-These des Buches. Die generative KI hat einen großen Einfluss auf Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Sie verändert die Spielregeln des Wettbewerbs und die Arbeitsmärkte. Diese neuen Entwicklungen fließen in alle Bachelor- und Masterkurse ein, die Hans-Gerd Servatius im Rahmen seiner Hochschullehre anbietet. Die während der Corona-Pandemie gemachten Erfahrungen mit einer digitalen und hybriden Lehre überträgt Competivation auf seine klientenspezifischen Programme zur Personal- und Führungskräfteentwicklung von Organisationen (Customized Management Education). Durch eine solche Befähigung der Akteure verringern wir gemeinsam mit Partnern die Abhängigkeit von Management- und Politikberatungen, die in den letzten Jahrzehnten zugenommen hat.

 

Strategie 5.0 zur Bewältigung von neuen Herausforderungen

Große Herausforderungen wie die Digitalisierung, der Klimawandel und die Gleichzeitigkeit zahlreicher Krisen führten uns zu der Frage, wie sich das strategische Management weiterentwickeln sollte, um diese Herausforderungen besser zu meistern. Hans-Gerd Servatius hat die Entwicklung des strategischen Managements seit den 1960er Jahren in fünf Stufen gegliedert. Die Grundlage bildet die markt- und finanzorientierte Stufe eins. Die Stufen zwei und drei eines technologie-, innovations- und nachhaltigkeitsorientierten strategischen Managements hat er selbst mitgeprägt. Gegenwärtig liegt der Schwerpunkt seiner Forschungs-, Lehr- und Beratungstätigkeit bei den Stufen vier und fünf eines resilienzorientierten und eines verbindenden strategischen Managements. Competivation ist einer der weltweiten Vorreiter beim Thema Strategie 5.0. Namensgeber dieser „verbindenden “ fünften Stufe sind der Megatrend Konnektivität und die Notwendigkeit, Erkenntnisse der früheren Stufen zusammenzuführen.

Ein zentraler neuer Baustein der fünften Entwicklungsstufe ist die Gestaltung von disruptiven Stakeholder-Ökosystemen mit Hilfe einer verbesserten kontextuellen und beziehungsorientierten Intelligenz. In einem von Wissenschaftlern der FOM Hochschule 2023 herausgegebenen Buch hat Hans-Gerd Servatius dies in einem Kapitel am Beispiel von Digital GreenTech erläutert. Gegenwärtig arbeitet Competivation in einer internationalen Best-Practice-Studie zusammen mit Strategie 4.0- und -5.0-Vorreitern an einer Beantwortung der Frage, wie diese die neuen Herausforderungen bewältigen.

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