Die neue integrative Führung | Competivation

In unserem Blended-Learning-Zertifikatsprogramm vermitteln wir erfahrenen und angehenden Führungskräften die Kompetenzen zur Bewältigung neuer Herausforderungen, wie sie zum Beispiel die Digitalisierung darstellt.

 

Führungskompetenzen weiterentwickeln

Angesichts sich wandelnder Rahmenbedingungen und technischer Möglichkeiten ändert sich gegenwärtig das, was Aufsichtsgremien und Mitarbeiter von einer Führungskraft erwarten. Erfahrene Führungskrfte müssen ihre Fähigkeiten weiterentwickeln, und angehende Führungskräfte sollten die Chancen nutzen, die innovative Technologien bieten.

Mit dieser neuen Führung beschäftigen wir uns in einem Blended-Learning-Zertifikatsprogramm, das wir gemeinsam mit dem renommierten zu SRH gehörenden Forum Institut für Management entwickelt haben.1 Dieses Programm besteht aus einem ersten Präsenztag am 28. Juni 2017 in Düsseldorf, drei e-Learning-Einheiten und einem zweiten Präsenztag am 26. Oktober 2017 in Potsdam, der den Abschluss des Programms bildet.

Am ersten Tag erläutere ich anhand von Beispielen, wie sich das Konzept einer integrativen Führung entwickelt hat. Anschließend stelle ich im Überblick die beiden in der Praxis verbreiteten Formen einer innovationsorientierten und einer produktivitätsorientierten Führung vor. Im Rahmen des digitalen Wandels kommt es gegenwärtig zu einer Anänherung dieser beiden Führungsformen.

In der ersten e-Learning-Einheit behandelt Prof. Dr. Stefan Fischer von der Universität Regensburg relevante Führungsmodelle und -theorien. In der zweiten und dritten e-Learning-Einheit beschäftigen sich Prof. Dr. Eric Kearney von der Universität Potsdam und ich dann mit der produktivitätsorientierten und der innovations-orientierten Führung.

Der zweite Präsenztag ist der Verbesserung der Führungskompetenzen der Teilnehmer gewidmet. Die Botschaft lautet: Gute Führung kann man lernen. Man sollte aber frühzeitig damit anfangen. Parallel zu dem Programm stehe ich für ein individuelles Führungscoaching zur Verfügung.

 

Integrative Führung

In der Vergangenheit sind aus verschiedenen Denkschulen die drei Führungsmodelle managen, Richtung geben (directing) und produktive Energie stärken (engaging) entstanden.2 Managen zielt auf die Erledigung der Arbeit ab. Im Mittelpunkt stehen Planung, Organisation und Kontrolle. Gute Führung muss aber mehr leisten. Das Richtung geben beginnt mit einer Vision oder Idee, die Orientierung schafft und motiviert. Im Mittelpunkt steht das Ziel, der Arbeit Bedeutung zu verleihen. Beim dritten Modell geht es darum, die Herzen der Menschen zu erreichen. Eine solche Stärkung der produktiven Energie basiert auf Werten, die dazu beitragen, Klarheit herzustellen. Im Mittelpunkt stehen die Einbeziehung der Mitarbeiter und eine stärkere Selbstorganisation.

Die integrative Führung entsteht aus der Verknüpfung dieser Modelle. Sie erfordert sowohl rationale als auch emotionale Intelligenz, wobei die Entwicklung der emotionalen Intelligenz in der klassischen Managementausbildung vernachlässigt wird.

 

Führungsformen in der Praxis

Die der integrativen Führung zugrunde liegenden Modelle bilden die Grundlage für die zwei in der Praxis verbreiteten Führungsformen einer produktivitätsorientierten und einer innovationsorientierten Führung. Während die produktivittsorientierte Führung aus dem Taylorismus und dem Qualitätsmanagement entstanden ist, liegen die Wurzeln der innovationsorientierten Führung im Unternehmertum und in der Forschung und Entwicklung. Diese beiden Führungsformen stellen unterschiedliche Anforderungen an eine Führungskraft. In einem Unternehmen sind das Produktivitätssystem und das Innovationssystem häufig durch eine relativ große Geschlossenheit und wechselseitigen Abgrenzung gekennzeichnet, was eine integrative Führung erschwert (Abbildung).

 

 

Im Zuge des digitalen Wandels entwickelt sich nun die integrative Führung weiter. Es stellt sich die spannende Frage, was die Charakteristika der neuen integrativen Führung sind.

 

Integrative Führung im digitalen Wandel

Zunächst einmal erfordert sowohl die neue produktivitätsorientierte als auch die neue innovationsorientierte Führung digitale Fachkompetenz. Die unterschiedlichen strategischen Handlungsmuster eines etablierten Unternehmens und eines Startups bewegen sich aufeinander zu. Die produktivitätsorientierte Führung nähert sich der innovationsorientierten Führung an, denn die Digitalisierung von Prozessen erfordert Prozess-Innovationen. Außerdem ist es bei beiden Führungsformen wichtig, produktive Energie zu erzeugen.

Viele Unternehmen versuchen gegenwärtig, den digitalen Wandel mit Hilfe von Innovation Labs zu bewältigen, die in einem kulturellen Abstand zum analogen Tagesgeschäft agieren. Eine solche Trennung erscheint aber nur in einer Mobilisierungsphase erfolgversprechend. Die langfristige Herausforderung der neuen integrativen Führung besteht dann darin, den digitalen Wandel auch in das Tagesgeschäft hinein zu tragen. Einem Unternehmen wie Amazon, bei dem die Disruption von Branchen und eine radikale Skalierung Hand in Hand gehen, gelingt dies schon heute. Für die Manager vieler anderer Unternehmen stellt sich die Aufgabe, ihre integrative Führungskompetenz zu verbessern.

 

Führungslernen zwischen Theorie und Praxis

In unserem Blended-Learning-Programm verbinden wir neue wissenschaftliche Erkenntnisse mit der Praxiserfahrung aus langjähriger Projektarbeit. Die neue integrative Führung ist eine weitere spannende Evolutionsstufe. Für die Teilnehmer des Programms ist sie hoffentlich ein wichtiger Schritt in ihrer persönlichen Entwicklung.

 

Literatur

  1. Forum – Institut für Management (Veranstalter): Neue Führung – Kraftvolle Konzepte für Ihre Führungskompetenz. Blended-Learning-Zertifikatsprogramm, Düsseldorf, 28. Juni 2017 und Potsdam, 26. Oktober 2017
  2. Fisher, J.: The Thoughful Leader – A Model for Integrative Leadership. Toronto: University of Toronto Press, 2016

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